
Parteienbefragung '25: Kommunikation & Beteiligung (vollständige Antworten)
Wir wollten wissen, wie Duisburger Parteien die Kommunikation und Bürger:innenbeteiligung verbessern wollen.
13. Mit welchen Mitteln und Maßnahmen werden Sie die städtische Kommunikation für eine Steigerung des Radverkehrsanteils, des Fußverkehrs und der Nutzung des ÖPNV erhöhen? Wie wollen Sie die Einwohner:innen bei der Verkehrsplanung besser einbeziehen?
CDU
Um die städtische Kommunikation zu verbessern und den Radverkehrsanteil, den Fußverkehr sowie die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu steigern, sind gezielte Informationskampagnen sowie Veranstaltungen und Aktionen, wie beispielsweise das „Stadtradeln“ und die „Umweltwochen“, auszubauen. Darüber hinaus bietet sich auch die Möglichkeit an, in Schulen, aber auch in Unternehmen über Schulungen und Workshops das Bewusstsein für umweltfreundliche Verkehrsmittel zu stärken. Zudem sind die Bürgerinnen und Bürger noch besser in die Verkehrsplanung der Stadt einzubeziehen, indem Bürgerforen und Workshops organisiert werden und Projekte (Beteiligungsportal-NRW) und Maßnahmen stets aktuell kommuniziert werden.
Grüne
Wir setzen auf leicht verständliche, mehrsprachige Informationskampagnen: Online und vor Ort. Wir wollen zeigen, dass es sich lohnt, umzusteigen. Bei Verkehrsplanungen müssen Bürger*innen frühzeitig mit einbezogen werden - über Beteiligungsplattformen, Stadtteilforen oder mobile Infopunkte. Planungen dürfen nicht im Hinterzimmer entstehen, wir wollen echte Mitsprache statt reiner Anhörungen. Wir setzen uns allerdings auch dafür ein, dass ein ernstzunehmender Anteil der eingebrachten Vorschläge der Einwohnerinnen auch umgesetzt wird. Dass Vorschläge zumeist zu einem großen Teil nur abgeheftet oder abgewehrt werden ist kontraproduktiv und missachtend.
Junges Duisburg
- Informationskampagnen für den ÖPNV und Radverkehr.
- Beteiligungsformate wie Bürgerdialoge zur Verkehrsplanung.
- Digitale Karten und Apps zur besseren Orientierung im Mobilitätsangebot.
Linke
Für den Rad- und Fußverkehr und für den ÖPNV müssen zunächst bessere Bedingungen geschaffen werden. Nur wenn sich Radfahrende und zu Fuß gehende sicher fühlen, werden diese Verkehrsarten stärker genutzt werden. Bei den Planungen sind die Einwohner:innen immer mit einzubeziehen, sonst werden die Veränderungen nicht akzeptiert. Es ist dabei darauf zu achten, dass sich nicht wie oft in der Vergangenheit eine kleine, aber lautstarke Gruppe durchsetzt, die z.B. um ihre Parkmöglichkeiten fürchtet.
Bei Busse und Bahnen brauchen wir ein ausreichendes und vor allem zuverlässiges Angebot. Bei der Aufstellung des nächsten Nahverkehrsplans müssen ebenfalls die potenziellen Nutzer:innen frühzeitig beteiligt werden. Das könnte z.B. auch durch die Einrichtung von Fahrgastbeiräten geschehen.
SPD
Bei allen Infrastruktur- und Verkehrsprojekten setzt die Stadt Duisburg bereits jetzt schon auf breite Bürgerbeteiligung durch Workshops, öffentliche Veranstaltungen und detaillierte Informationen.
Volt
Volt setzt sich dafür ein, die städtebauliche Kommunikation und Einwohner*innenbeteiligung in Duisburg effektiv zu gestalten, um den Radverkehr, den Fußverkehr und die Nutzung des ÖPNV zu fördern. Eine transparente, zielgerichtete Kommunikation ist entscheidend, um die Verhaltensänderungen zu erreichen, die für die Mobilitätswende notwendig sind. Dabei sollen bewährte und innovative Kommunikationsmethoden zum Einsatz kommen, die eine breite Bevölkerungsschicht ansprechen.
Stärkung der städtischen Kommunikation für nachhaltige Mobilität:
- Zentrale Kampagne für nachhaltige Mobilität:
Volt wird eine klare, einheitliche Kampagne initiieren, die sich gezielt auf die Förderung des Radverkehrs, des Fußverkehrs und des ÖPNV konzentriert. Diese Kampagne wird über verschiedene Kommunikationskanäle verbreitet, wie etwa Social Media, lokale Zeitungen und Plakate. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Ansprache von Schulen und Bildungseinrichtungen, um bereits frühzeitig bei Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu wecken. Zusätzlich wird die Medienarbeit so gestaltet, dass relevante, oft unzureichend beachtete Themen wie die Verkehrssicherheit für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, aber auch die Vorteile des ÖPNV und der Fahrradnutzung hervorgehoben werden. - Einbindung von Vorbildern und Multiplikatoren:
Volt sieht in Lehrer*innen, Direktor*innen, Schüler*innen der Oberstufe und weiteren lokalen Akteuren (beispielsweise Geschäftsinhaber*innen) wertvolle Multiplikatoren, die als Vorbilder fungieren und eine aktive Rolle in der Kampagne übernehmen können. Insbesondere durch Erklärvideos und einfache Visualisierungen wie Mockups werden nachhaltige Mobilitätskonzepte anschaulich und greifbar gemacht. - Best-Practice-Beispiele aus anderen Städten:
Die Kampagne wird nicht nur lokale Best-Practice-Beispiele hervorheben, sondern auch erfolgreiche internationale Beispiele vorstellen, etwa aus Städten wie Amsterdam oder Kopenhagen, die bereits weit fortgeschritten sind, wenn es um die Förderung des Radverkehrs geht. Dies soll als Inspiration dienen und zeigen, dass nachhaltige Mobilität funktioniert und die Lebensqualität in der Stadt verbessert. - Kritische Infrastruktur einbinden:
Um die Veränderung in der Wahrnehmung von nachhaltiger Mobilität voranzutreiben, wird Volt wichtige systemrelevante Betriebe wie Ver- und Entsorger, medizinische Einrichtungen und öffentliche Dienstleister in die Kommunikation und Kampagnen mit einbeziehen. Diese Akteure sind nicht nur für die lokale Wirtschaft wichtig, sondern haben auch eine besondere Verantwortung, die Umsetzung von Maßnahmen zur Luftverbesserung und zur Senkung des Verkehrsaufkommens zu unterstützen.
Einwohner*innenbeteiligung und Einbeziehung der Duisburger*innen in die Verkehrsplanung:
- Digitale Plattformen für Einwohner*innenbeteiligung:
Volt wird ein digitales Beteiligungsportal einrichten, das auf Plattformen wie LamaPoll basiert und es den Duisburger*innen ermöglicht, direkt und unkompliziert an Umfragen und Abstimmungen zu verschiedenen Themen der Verkehrsplanung teilzunehmen. Diese digitale Beteiligung wird den Einwohner*innen die Möglichkeit bieten, ihre Meinung und Ideen zu äußern und so aktiv an der Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur in ihrer Stadt mitzuwirken. - Regelmäßige Dialogformate und „Pop-up“-Maßnahmen:
Zusätzlich zur digitalen Plattform wird Volt auch regelmäßig moderierte Dialogformate vor Ort einführen, in denen die Einwohner*innen ihre Anliegen und Wünsche direkt mit Entscheidungsträger*innen besprechen können. Diese Formate könnten beispielweise Stadtteilgespräche oder Einwohnerinnensprechstunden sein. Für die kurzfristige Erprobung von neuen Verkehrsmaßnahmen ist der Einsatz von temporären Verkehrsversuchen (beispielsweise Pop-up-Radwegen) vorgesehen. Diese Maßnahmen bieten eine gute Gelegenheit, die Akzeptanz und die praktische Umsetzbarkeit von Veränderungen zu testen und den Einwohnerinnen direkt zu zeigen, wie sich bestimmte Maßnahmen auf die Verkehrssituation auswirken. - Einbindung von Jugend- und Seniorenräten:
Die Perspektiven von Jugendlichen und Senior*innen, die von der mangelhaften Verkehrssicherheit oft besonders betroffen sind, müssen ebenfalls in den Entscheidungsprozess einfließen. Volt wird diese Gruppen aktiv in die Verkehrsplanung einbeziehen und ihre Bedürfnisse und Ideen durch Jugend- und Seniorenräte stärken. So wird sichergestellt, dass die Mobilitätswende alle Generationen und Lebensrealitäten berücksichtigt. - Partnerschaften mit Unternehmen und Händlern:
Um den handelnden Akteuren in Duisburg eine Plattform zu bieten, die Verkehrsplanung aktiv mitzugestalten, fordert Volt eine stärkere Kooperation mit lokalen Händlern, Dienstleistern und Produzenten. Diese können durch Werbemaßnahmen und Investitionen dazu beitragen, dass die Verkehrswende auch wirtschaftlich getragen wird. Hierbei könnte auch der Handel von der besseren Anbindung durch Radwege und ÖPNV profitieren.
Fazit:
Volt setzt auf eine moderne, transparente Kommunikation und eine umfassende Einwohne*rinnenbeteiligung, um Duisburg zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Stadt zu entwickeln. Durch die verstärkte Einbindung von Multiplikatoren und lokalen Akteuren sowie den Einsatz von digitalen Plattformen und Dialogformaten vor Ort wird eine breite Beteiligung der Einwohner*innen an der Verkehrsgestaltung sichergestellt. Damit wird nicht nur das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität gestärkt, sondern auch das Vertrauen und die Unterstützung der Duisburger*innen für die notwendigen Veränderungen gewonnen.