Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Duisburg e. V.

Parteienbefragung '25: Vision für den Umweltverbund (vollständige Antworten)

Wir haben nach einer Vision zur Stärkung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr gefragt, nach Maßnahmen zur Erreichung eines gleich verteilten Modalsplits und nach ihrer Einstellung zu Tempo 30 gefragt.

1. Wie sieht die Vision Ihrer Partei für Duisburg in Bezug auf nachhaltige und klimafreundliche Verkehrsentwicklung bis 2030 aus?

CDU

Eine nachhaltige und klimafreundliche Verkehrsentwicklung bis 2030 in Duisburg umfasst verschiedene Aspekte.

Neben der weiteren Förderung des öffentlichen Nahverkehrs durch kürzere Taktung, optimierte Linienführung und Anbindung, umweltfreundlichere Fahrzeugflotte sowie einfacheren und günstigeren Tarifen (Deutschland-Ticket) gilt es, den Rad- und Fußverkehr zu stärken. Dafür ist der Ausbau der Infrastruktur, wo es aus unserer Sicht erforderlich ist, voranzubringen. Rad- und Fußwege sind kontinuierlich, nach Möglichkeit, weiter auszubauen und zu erneuern. Weitere Fahrradabstellanlagen und verkehrsberuhigte Bereiche sind zudem zu schaffen. Durch die Einrichtung von zusätzlichen Verkehrsknotenpunkten könnte die Integration unterschiedlicher Verkehrsträger weiter verknüpft (auch digital) werden. Eine nachhaltige Stadtplanung hat hierfür Rechnung zu tragen.

Darüber hinaus setzen wir uns für die Förderung der Elektromobilität in Duisburg ein. Der Ausbau der Ladeninfrastruktur muss weiter beschleunigt werden, sodass der Anreiz für den Umstieg auf Elektrofahrzeuge gesteigert wird. Insgesamt bedarf es einer Sensibilisierung der Bevölkerung für eine nachhaltigere Mobilität. Aber auch die Rückkopplung mit den Bürgerinnen und Bürgern und ihren Bedürfnissen ist stets sicherzustellen. Nachhaltige Mobilität in Duisburg muss attraktiv und bezahlbar sein.


Grüne

Wir wollen, dass Duisburg bis 2030 eine Stadt wird, in der alle sicher, günstig und klimafreundlich unterwegs sein können - sei es zu Fuß, mit dem Rad oder Bus und Bahn. Dafür wollen wir den Ausbau von Radwegen fördern, das Nahverkehrsnetz leistungsfähiger und Radwege wie Fußgängerwege breiter und sicherer machen. Das Ziel ist es, die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren und den Straßenraum fairer unter allen Verkehrsteilnehmer*innen zu verteilen. Wir streben einen Modal Split von 25/25/25/25 an.


Junges Duisburg

Junges Duisburg setzt sich für eine umweltfreundliche und moderne Mobilität ein. Bis 2030 soll der Verkehr in Duisburg sicherer, effizienter und nachhaltiger gestaltet werden. Dazu gehören der Ausbau von Radwegen, ein leistungsfähiger ÖPNV und die Förderung alternativer Mobilitätsformen wie Carsharing und E-Mobilität. Ziel ist eine ausgewogene Nutzung aller Verkehrsmittel ohne ein Verkehrsmittel gegen ein anderes auszuspielen.


Linke

Die Linke fordert eine nachhaltige und umwelt- und sozialverträgliche Verkehrspolitik (nicht nur) in Duisburg. Wir brauchen eine echte Verkehrswende, weg von der auto-zentrierten Verkehrspolitik hin zu einem deutlich besseren ÖPNV und mehr Rad- und Fußverkehr. Eine reine Antriebswende von Verbrennungs- zu schadstoffärmeren Motoren ist zwar auch wichtig, reicht da bei Weitem nicht aus. Wir müssen alles dafür tun, den motorisierten Individualverkehr durch bessere Alternativen zu verringern. Und das geht in einer bestehenden Infrastruktur nur, indem man den begrenzten Raum umverteilt.

Weniger rollender und parkender Autoverkehr bedeutet sicherere Wege und auch mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt. Dazu müssen Fußverkehrsnetze entstehen und auch bei der Radverkehrsplanung muss endlich ganzheitlich gedacht werden. Es reicht nicht aus, hier und da einen Leuchtturm zu installieren, Radfahrende müssen sicher auf der ganzen Strecke in durchgehenden Radverkehrsnetzen unterwegs sein können. Das Netz an Bussen und Bahnen muss ebenfalls ausgebaut und vor allem zuverlässiger werden.


SPD

Unsere Vision für Duisburg 2030: Eine klimafreundliche, sichere, zuverlässige und bezahlbare Mobilität für alle. Wir haben ein Angebot an nachhaltiger Mobilität geschaffen, die dafür sorgt, dass man gerne das Auto stehen lässt. Bis dahin ist noch viel zu tun, aber Duisburg hat sich bereits auf den Weg gemacht:  Es ist in neue Straßenbahnen und Busse investiert worden, damit der ÖPNV häufiger und verlässlicher fährt. Wir haben begonnen unsere Radverkehrsinfrastruktur auszubauen und zu verbessern, damit sich Radfahren sicher und attraktiv anfühlt. Wir wissen: Duisburg hat noch Nachholbedarf wie fast alle Städte. Die auf die autogerechte Stadt gerichteten Städteplanungen der 70er und 80er Jahre wirken noch nach. Aber wir arbeiten mit Nachdruck daran, das zu ändern.


Volt

Hochfrequenter und zuverlässiger öffentlicher Nahverkehr:

Volt Duisburg verfolgt die Vision eines modernen, hochfrequenten und zuverlässigen Nahverkehrsnetzes, dass jede Einwohner*in dazu befähigt, einfach und komfortabel auf den ÖPNV umzusteigen. Duisburg soll von Best-Practice-Beispielen wie Zürich und Wien lernen und diese auf die lokalen Gegebenheiten übertragen. Dazu gehören sowohl der Ausbau als auch die Modernisierung bestehender Infrastrukturen, um Lärm- und Vibrationsbelastungen für Anwohnende zu minimieren. Besonders dringend notwendig ist die Sanierung stark belasteter Strecken wie beispielsweise der Straßenbahnlinie 901.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Schienennetzes sowie der Metrobuslinien. Metrobusse sollen als Rückgrat für Gebiete dienen, die nicht durch Schienenverkehr erschlossen sind, dabei aber mindestens im 10-Minuten-Takt verkehren. Gleichzeitig soll der Duisburger Norden durch eigene Spuren für Bus und Bahn vom Individualverkehr entkoppelt werden. Darüber hinaus sieht Volt die Verbesserung der regionalen Anbindung als zentralen Baustein. Der ÖPNV darf nicht an Stadtgrenzen enden. Duisburg muss in enger Kooperation mit den Nachbarstädten, dem VRR und dem Ruhrparlament in den Ausbau eines integrierten Verkehrsnetzes eingebunden werden. Eine enge Verzahnung von Bus und SPNV (Schienenpersonennahverkehr) ist essenziell, um Pendler*innen wohnortnahe Alternativen zu bieten. Projekte wie die Walsumbahn (über Hamborn-Marxloh-Fahrn) oder eine Verlängerung der RB36 / einer S-Bahn über Oberhausen-Meiderich-Ruhrort bis nach Moers sollen dabei zügig realisiert werden.

Digitale und transparente Nahverkehrssysteme:

Zuverlässigkeit und Transparenz sind Schlüsselelemente eines modernen Nahverkehrs. Alle Busse und Bahnen sollen mit Ortungssensoren ausgestattet werden, deren Daten in einer zentralen, übersichtlichen VRR-App gebündelt und angezeigt werden. Diese App soll bestehende Insellösungen (Ruhrbahn, myDVG, STOAG etc.) ablösen. Echtzeitdaten zu Ankunftszeiten, Verspätungen und Streckensperrungen müssen für die Nutzerinnen jederzeit verfügbar sein. Ticketautomaten sollen, außer Standbildern bzw. Werbung anzuzeigen, auch als digitale Fahrplananzeigen genutzt werden. Zudem ist eine zügige Ausstattung aller Stationen mit digitalen Anzeigetafeln erforderlich. Der Zustand von Haltestellen (z.B. defekte Rolltreppen oder Aufzüge) muss ebenfalls transparent in den digitalen Systemen angezeigt werden, inkl. barrierefreier Ausweichoptionen.

Fahrradstadt Duisburg:

Volt sieht im Radverkehr großes Potenzial für die klimafreundliche Verkehrswende in Duisburg. Das Radfahren muss sicherer, komfortabler und attraktiver werden. Dazu gehören:

  • Eigene, vom Autoverkehr getrennte Radwege, bevorzugt entlang bzw. parallel von Hauptstraßen
  • Fahrrad-Busspuren, auf allen möglichen Strecken
  • Verbesserte Lösungen an Kreuzungen, um mehrfache Ampelüberquerungen für Radfahrende zu vermeiden
  • Eine Optimierung der Ampeltaktung für „grüne Wellen“ für Radfahrende
  • Beschleunigung des RS1-Ausbaus und weiterer Radpendlerwege

Auch Kinder sollen sicher mit dem Rad zur Schule kommen können. Volt setzt sich für die städtische Förderung und Organisation von Fahrradbussen (Gruppenradfahrten mit Begleitperson) und für die Unterstützung von Familien bei der Beschaffung von Kinderrädern oder durch smarte Bike-Sharing-Modelle ein. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Fahrradparken. Sichere Fahrradgaragen und Stellplätze insbesondere am Hauptbahnhof und in der Innenstadt sind dringend notwendig. Hier sollen kreative Lösungen, wie die Umnutzung leerstehender Ladenlokale zu bewachten Radstationen (Beispiel Mülheim Hbf), geprüft und gefördert werden.

Fußverkehr stärken:

Der Fußverkehr wird zu oft durch parkende Fahrzeuge und fehlende Querungsmöglichkeiten eingeschränkt. Volt fordert bauliche Maßnahmen für breitere, barrierefreie Gehwege und eine einfache, anonyme Meldemöglichkeit von Problemstellen. An Schulen, Kindergärten und Freizeitstätten sollen durch Temporeduzierungen und gut gestaltete Querungen sichere Schulwege geschaffen werden.

Neues Denken im Autoverkehr:

Wo Alternativen noch fehlen, bleibt das Auto für viele Menschen notwendig. Dennoch muss der motorisierte Individualverkehr reduziert und effizienter organisiert werden. Volt schlägt ein zentrales, gut angebundenes Park-and-Ride-System mit E-Ladestationen vor. In Verbindung mit Sharing-Diensten und Taxibus-Angeboten (ähnlich dem Essener "Bussi") könnten Lücken im ÖPNV kurzfristig geschlossen werden.

Fazit:

Volt Duisburg möchte den Verkehr der Zukunft intelligent, nachhaltig, barrierefrei und vernetzt gestalten. Ein zukunftsfähiger ÖPNV, sichere und attraktive Rad- und Fußwege sowie eine neue Rolle für den Autoverkehr sind zentrale Bausteine für eine lebenswerte Stadt Duisburg im Jahr 2030.


2. Gemäß Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW sollen „[z]ukünftig (...) alle Verkehrsmittel eine gleich bedeutsame Rolle einnehmen“ (Präambel FaNaG NRW). Auch der Abschlussbericht Mobilitätskonzept der Stadt Duisburg empfiehlt einen in anderen Städten bereits Realität gewordenen Modal Split (Verkehrsmittelwahl) von 25-25-25-25. Was sind Ihre drei wichtigsten Maßnahmen, um dieses Ziel zeitnah zu erreichen?

CDU

Um das Ziel einer ausgewogenen Verkehrsmittelwahl in Duisburg zu erreichen, was im Wesentlichen die Reduzierung des PKW-Verkehr beinhaltet, sind gezielte Maßnahmen der Förderung erforderlich: der Ausbau der Radinfrastruktur, die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs und die Förderung des Fußverkehrs, wie in der vorangegangenen Frage bereits ausgeführt. Einen fest vorgeschriebenen Split-Level halten wir allerdings für übergriffig, da die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft ihr Verkehrsmittel frei wählen sollen.


Grüne

Erstens: Sichere Radwege, Ausbau von Radschnellwegen wie dem RS1, aber auch weitere Radschnellverbindungen z.B. für die Verbindung Nord-Süd
Zweitens: Taktverdichtung und Angebotsausweitung beim ÖPNV, barrierefreie Haltestellen, Ausbau und Qualitätsverbesserung bei Bus und Bahn, insbesondere im Duisburger Norden
Drittens: Gehwege überall barrierefrei gestalten, illegales Parken auf Geh- und Radwegen konsequent verfolgen, Fußverkehrsstrategie mit eigenen Maßnahmen beauftragen


Junges Duisburg

Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf:

  • Ausbau und Sanierung des Radwegenetzes – Insbesondere durch sichere und durchgängige Verbindungen.
  • Verbesserung des ÖPNV – Kürzere Taktzeiten, bessere Vernetzung und attraktivere Tarife.
  • Attraktivere Fußwege – Barrierefreie Wege, mehr Querungshilfen und eine sicherere Verkehrsführung für Fußgänger.

Linke

Der Modal Split soll auch nach den Vorstellungen der Stadt im Abschlussbericht zum Mobilitätskonzept jeweils zu einem Viertel beim MIV, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr liegen. Dass diese Ziele zu schaffen sind und keine illusorischen Hirngespinste, zeigen anders Großstädte im In- und Ausland. Die wichtigsten Maßnahmen dazu sind:

  • Die zeitnahe Aufstellung des geplanten Mobilitätskonzepts für die Stadt Duisburg. Parallel dazu muss mit kleineren Maßnahmen sofort begonnen werden. Es darf nicht bis zur Fertigstellung dieses Konzepts gewartet werden.
  • Der Nahverkehrsplan muss weiter überarbeitet werden. Wir brauchen mehr Busse und Bahnen und vor allem auch mehr Fahrpersonal. Es muss mehr freie Trassen für die Bus- und Straßenbahnlinien geben, damit diese nicht mit den Autos im Stau stehen. Das Angebot muss nicht nur erweitert werden, sondern auch zuverlässiger. Und die Fahrgastinformationen über die digitalen Anzeigen an den Haltestellen und in den Apps müssen verlässlicher werden.
  • Für den Radverkehr brauchen wir eine ausreichend breite, durchgehende Infrastruktur, die ein zügiges und sicheres Fortkommen ermöglicht. Dazu zählen auch eine bessere Berücksichtigung am Lichtsignalanlagen und ausreichende und sichere Abstellmöglichkeiten an allen Zielen des Radverkehrs und in Wohngebieten. Um schneller an diese Ziele zu gelangen, stellen wir uns Lückenschlüsse durch die Umwandlung von Autospuren in Pop-Up-Radwege vor.
  • Der Fußverkehr muss ab sofort bei allen Plänen mitgedacht werden. Es reicht nicht aus, den Fußgänger:innen die Restflächen am Rand anzubieten, auch sie brauchen der EFA entsprechende Wege, die frei von parkenden Autos und wahllos abgestellten E-Scootern und Fahrrädern sind.

SPD

Wir möchten, dass das Angebot so überzeugend ist, dass die Duisburgerinnen und Duisburger bei bestimmten Wegen gerne auf das Auto verzichten und stattdessen den Bus, die Bahn, das Fahrrad oder den Fußweg wählen.

Dafür setzen wir auf Maßnahmen, die die Situation der jeweiligen Verkehrsmittel in Duisburg verbessern:

  • Investitionen in Busse, Bahnen und die entsprechende Infrastruktur, damit sie häufiger und zuverlässiger fahren.
  • Investitionen in unsere Radwege: Unter anderem werden im Rahmen des Deckschichtprogramms der Wirtschaftsbetriebe auch Radwege schnell und unkompliziert saniert.
  • Investitionen in städtische Quartiere: Wir achten darauf, dass sichere Querungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger gewährleistet sind.

Volt

  1. Ausbau der Anbindungen und Verlässlichkeit des ÖPNVs

    Der öffentliche Nahverkehr muss pünktlich, verlässlich und gut getaktet sein. Hierbei sollte insbesondere die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten und dem gesamten Ruhrgebiet intensiviert werden, um bestehende Mittel effizienter zu nutzen und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.

  2. Beschleunigung des Ausbaus des Radnetzes

    Der Ausbau des Radnetzes muss konsequent und ohne weitere Verzögerungen vorangetrieben werden. Besonders wichtig ist dabei die Einrichtung von echten Fahrradstraßen entlang der Hauptverkehrsachsen, die dann nur für Anliegerverkehr freigegeben sind (beispielsweise in Duissern oder Neudorf). Zudem sollen geplante Großprojekte wie der RS1 endlich in die Umsetzung kommen.

  3. Entschleunigung des Straßenverkehrs in sensiblen Bereichen
    An Schulen, Kindergärten und Freizeitstätten soll Tempo 30 zur Regel werden. Fußgängerfreundliche Übergänge, Zebrastreifen oder bei Bedarf Ampeln und bauliche Über- und Unterführungen sorgen für sichere Schul- und Freizeitwege.

Weitere Maßnahmen

  • Förderung von Fahrradbussen, bei denen Kinder in Gruppen sicher zur Schule fahren, begleitet von Erwachsenen.
  • Mehr Kampagnen für das Fahrradfahren, um die Vorteile und Möglichkeiten gerade für Familien, Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund zu bewerben.
  • Schaffung von zusätzlichen Entfaltungsräumen für Jugendliche, sodass das eigene Auto nicht mehr als „mobiler Rückzugsraum“ dienen muss.
  • Ausbau von sicheren Schulwegen als Teil einer kinder- und familienfreundlichen Verkehrsinfrastruktur

3. Duisburg ist Mitglied in der Initiative Lebenswerte Städte. In welchem Umfang unterstützen Sie die Ausweitung von Tempo 30? Inwiefern wollen Sie die neuen Möglichkeiten des reformierten Straßenverkehrsgesetzes in Duisburg anwenden?

CDU

Bei einer Ausweitung von Tempo 30-Zonen sollte immer die Bevölkerung und die örtliche Politik in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, um letztlich die Akzeptanz zu erhöhen. Ein flächendeckendes Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der Innenstadt halten wir jedenfalls nicht für sinnvoll, da es an vielen Stellen lediglich den Verkehrsfluss ausbremst.


Grüne

Tempo 30 in der Stadt sorgt für bessere Luftqualität, weniger Lärmbelastung und einen sicheren Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer*innen. Wir unterstützen daher die Ausweitung von Tempo 30 überall da, wo es gesetzlich möglich ist und setzen uns dafür ein, dass die Möglichkeiten des reformierten Straßenverkehrsgesetzes dahingehend konsequent genutzt werden.


Junges Duisburg

Junges Duisburg unterstützt Tempo 30 in Wohngebieten, vor Schulen und Kitas sowie an stark frequentierten Fußgängerzonen. In Hauptverkehrsstraßen sollte jedoch eine sinnvolle Abwägung erfolgen, um den Verkehrsfluss nicht zu stark zu beeinträchtigen. Das reformierte Straßenverkehrsgesetz eröffnet neue Möglichkeiten für verkehrsberuhigende Maßnahmen, die wir gezielt einsetzen wollen.


Linke

Mit Freuden haben wir die Mitgliedschaft Duisburgs in dieser Initiative zur Kenntnis genommen. Allerdings sind die Pläne der Stadt bisher sehr eingeschränkt. Wir wünschen uns eigentlich eine generelle Umkehr: Als Regelgeschwindigkeit innerorts Tempo 30 – und eine Ausnahmeregelung für bedeutende Hauptverkehrsstraßen, auf denen es dann aber durchgehend regelkonforme Rad- und Fußwege geben muss. Da dies die neue StVO leider nicht vorsieht, muss die Stadt alles daransetzen, diesem Ziel so nahe wie möglich zu kommen. Dass dies klappen kann, zeigt z.B. der Straßenzug Landfermann-, Köhnen-, Gutenbergstraße.


SPD

Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister Sören Link setzen wir uns für mehr Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet ein. Weniger Lärm und weniger Unfälle bedeuten mehr Lebensqualität für alle.

Wir begrüßen ausdrücklich, dass der Bundesrat kürzlich die neue Verwaltungsvorschrift zur novellierten Straßenverkehrsordnung (StVO) beschlossen hat – damit ist der langwierige Reformprozess des deutschen Straßenverkehrsrechts endlich abgeschlossen.

Wir wollen und werden die Möglichkeiten zur Einführung von Tempo 30 in ganz Duisburg nutzen.


Volt

Gerade an Schulen, Kindergärten und Freizeitstätten kann eine Reduzierung des Verkehrstempos auf 30 km/h die Sicherheit deutlich erhöhen. Gleichzeitig trägt sie zur Verkehrsberuhigung in Wohnvierteln bei und ermöglicht Kindern, ihren Erkundungsradius zu erweitern und sich sicher im Freien zu bewegen. Daher soll, wo möglich, die Einführung von Tempo 30 geprüft und umgesetzt werden, um sichere Fußwege zu Schulen, Kindergärten und Freizeitstätten sowie kinderfreundliche Wohnviertel zu schaffen und neue Wohnquartiere gleich mit autofreien Zonen zu planen. Zusätzlich soll der Einsatz einer digitalen Temporegelung wie sie beispielsweise in Hamburg bereits umgesetzt wird geprüft werden, um zu unterschiedlichen Tageszeiten eine angepasste Geschwindigkeitssteuerung zu ermöglichen.

Optimierung des Güterverkehrs und LKW-Routenmanagements

Im gleichen Zug sollen LKW-Routen von der Stadt neu geplant werden, damit LKWs nicht während Stoßzeiten das Straßennetz zusätzlich belasten und die Auslastung der Terminals effizienter gesteuert wird. Ziel ist es, dass LKWs nur dann ins Stadtgebiet einfahren, wenn eine direkte Entladung möglich ist und sie nicht durch hohe Verkehrsaufkommen unnötig aufgehalten werden. Volt setzt sich für eine intelligente und nachhaltige Steuerung des Güterverkehrs in Duisburg ein. Im Rahmen einer modernen, digitalen Verkehrsplanung sollen LKW-Routen in und um die Stadt so koordiniert werden, dass der LKW-Verkehr während Stoßzeiten minimiert wird. Eine enge Abstimmung zwischen Terminal-Auslastung und Zufahrtszeiten soll sicherstellen, dass Wartezeiten und Staus vermieden werden.

Langfristig verfolgt Volt die Vision einer intelligenten, digitalen Verkehrssteuerung nach Vorbild von Hamburg bei der Tempoanpassungen, Zufahrtsregelungen und Routenführungen in Echtzeit gesteuert werden. So können LKW-Flotten automatisch umgeleitet oder abgebremst werden, bevor sie überlastete Straßenabschnitte erreichen. Darüber hinaus will Volt den Güterverkehr verstärkt auf alternative Transportwege verlagern. Duisburg als bedeutender Binnenhafenstandort bietet großes Potenzial für die Nutzung von Wasserwegen. Bestehende Hafeninfrastrukturen sollen modernisiert und gezielt in neue Anlegestellen investiert werden, um den Schiffsverkehr als klimafreundliche und staufreie Alternative zum LKW-Verkehr zu stärken. Zusätzlich soll geprüft werden, wie Waren effizienter auf andere Verkehrsträger, wie Schiffe oder Schienen, verlagert werden können, um den Straßenverkehr nachhaltig zu entlasten.

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