
Parteienbefragung '25: Sicherheit von Rad- & Fußverkehr (Vollständige Antworten)
Wir haben Duisburger Parteien zur Sicherheit Duisburger Verkehrsteilnehmender gefragt: Welche Hauptgefahrenquellen sehen sie für den Radverkehr und wie wollen sie diesen begegnen? Wie soll die steigende Zahl verunfallter Kinder vermindert werden?
9. Welche Hauptgefahrenquellen sehen Sie für den Fahrradverkehr in Duisburg und wie wollen Sie diesen begegnen?
CDU
Zum einen wäre da die hohe Verkehrsdichte als Gefahrenquelle zu nennen, insbesondere wenn keine separaten Radwege vorhanden sind. Somit wäre hier der Radwegeausbau voranzutreiben. Zum anderen sind die vorhandenen Radwege teilweise marode und unzureichend, sodass hier Sanierungen notwendig sind. Ansonsten können auch falsch parkende Autos den Radverkehr einschränken. Hier wäre von Seiten der Verkehrsüberwachung mehr Einsatz gefordert. Schlecht ausgeleuchtete Radwege und Kreuzungen können ebenso gefährlich sein, sodass auch hier nachgebessert werden könnte. Schließlich sind Aufklärungskampagnen zu fördern, um mehr Problembewusstsein zu schaffen und andere Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.
Grüne
Hauptgefahrenquellen sind aus unserer Sicht plötzlich endende, fehlende oder kaputte Radwege, parkende Autos auf Radwegen oder nah an Radwegen (Dooring-Gefahr), unsichere Kreuzungen und dort insbesondere abbiegende LKWs. Wir wollen Radwege ausbauen und verbessern und diese in der Regel auch baulich vom Straßenverkehr trennen bzw gleich unabhängig von Autostraßen führen. An Kreuzungen brauchen wir bessere Ampelschaltungen und zusätzliche Schutzinseln. Aufstellflächen vor dem motorisierten Verkehr erhöhen die Sichtbarkeit. Die Möglichkeiten für LKW-Fahrverbote müssen voll ausgeschöpft werden und das Parken auf Radwegen durch zusätzliche Kontrollen oder bauliche Maßnahmen erschwert werden.
Junges Duisburg
Gefährlich sind insbesondere schlechte Radwege, fehlende Schutzstreifen und gefährliche Kreuzungsbereiche. Junges Duisburg fordert eine zügige Sanierung der Infrastruktur, klare Markierungen und sichere Kreuzungen.
Linke
Die größten Gefahren für Radfahrende sind eine zu hohe Geschwindigkeit des Auto- und Schwerlastverkehrs, zu geringe Überholabstände und zugeparkte Radverkehrsanlagen. Hier kann man neben Aufklärung und Ahndung der Verursacher Abhilfe schaffen. Hier wünschen wir uns mehr Aktionen, wie die von der Polizei-Unfallprävention und dem ADFC im letzten Herbst zum Überholabstand durchgeführt, oder auch Schwerpunktaktionen des Ordnungsamtes gegen Falschparker auf Radwegen, Fahrrad- und Schutzstreifen. Eine weitere Gefahrenquelle ist die unzureichende Fahrrad-Infrastruktur. Hier müssen Verbesserungen umgesetzt werden, sobald eine Gefahrenstelle erkannt ist, etwa am Ruhrorter Kreisel.
SPD
Die Hauptgefahren für den Radverkehr in Duisburg sehen wir im noch verbesserungswürdigen Zustand der Radwege, Lücken in unserem Radwegenetz, unübersichtlichen Kreuzungssituationen und dem hohen Lkw-Verkehr.
Zur Verbesserung der Infrastruktur investieren wir gezielt in die Instandsetzung unserer Radwege – etwa über das Deckschichtenprogramm der Wirtschaftsbetriebe. Schäden wie Buckelpisten durch Wurzeln werden laufend beseitigt.
Bei neuen Straßenprojekten planen wir Rad- und Fußverkehr von Anfang an mit.
Lkw-Verkehr versuchen wir durch Umgehungsstraßen wie in Meiderich oder im Bereich Hamborn/Walsum aus den Wohngebieten zu lenken.
Wir brauchen aber auch mehr Rücksicht im Straßenverkehr. Nur wenn alle aufeinander achten, wird Duisburg eine sichere Stadt für alle – auch auf dem Rad.
Volt
Die Sicherheit der Duisburger*innen im Fahrradverkehr muss oberste Priorität haben, insbesondere in einer Stadt, die sich zunehmend in Richtung einer fahrradfreundlicheren und nachhaltigeren Mobilität entwickelt. Im Einklang mit den Forderungen des ADFC, VCD sowie unserem Volt-Programm ist es wichtig, die Hauptgefahrenquellen für Radfahrende zu identifizieren und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu reduzieren.
Hauptgefahrenquellen und geplante Maßnahmen:
- Anlieferungsverkehr (beispielsweise Paketdienste):
Eine der größten Gefahrenquellen für Radfahrer*innen sind Lieferfahrzeuge, die häufig in verkehrsreichen Bereichen parken und den Radverkehr behindern. Um den Anlieferungsverkehr zu reduzieren, sollten Paketabholstationen in zentralen Einkaufsbereichen eingerichtet werden, um die Notwendigkeit von Lieferfahrzeugen in Wohngebieten und vor Einzelhandelsgeschäften zu verringern. Gleichzeitig sollte in Abstimmung mit den Unternehmen ein Konzept erarbeitet werden, wie die Gefährdung von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen durch Zustellfahrzeuge minimiert werden kann, beispielsweise durch eine bessere Streckenplanung und spezielle Zeitfenster für Anlieferungen. Sollte dies nicht ausreichen, muss die Stadt durch striktere Kontrollen der Park- und Haltevorschriften für Lieferfahrzeuge sicherstellen, dass Unternehmen sich sicherheitskonform verhalten. Das Halten auf Radwegen oder Gehwege muss konsequent verfolgt werden, damit Lieferfahrzeuge auf der Straße halten. Volt fordert, dass der Lieferverkehr in städtischen Gebieten durch innovative Lösungen wie Paketstationen und optimierter Transportauslastung, die Routenplanung besser organisiert und die Belastung durch Lieferfahrzeugen reduzieren wird. - Baustellen:
Baustellen, die Radwege blockieren, sind ein weiteres Sicherheitsrisiko. Oft wird der Radverkehr in diesen Bereichen gar nicht berücksichtigt oder einfach in gefährliche Umleitungen geführt. Alle Baustellen, die den Radverkehr betreffen, sollten deshalb klar gekennzeichnete, sichere Umleitungen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen bieten. Es reicht nicht aus, einfach den Radweg zu beenden, die Sicherheit muss stets gewährleistet sein, auch wenn sich Baustellen nur temporär an einem Ort befinden. Volt fordert eine umfassende Planung, die den Radverkehr in allen Bauprojekten von vornherein berücksichtigt und gegebenenfalls auch parallel zur Baustelle sicheres Umfahren ermöglicht. - Dooring: Das sogenannte "Dooring", bei dem Radfahrer durch plötzlich geöffnete Autotüren gefährdet werden, stellt in Duisburg eine ernsthafte Gefahr dar. Um diesem Problem zu begegnen, sollte die Stadt eine Werbekampagne starten, um den "Niederländergriff" zu erlernen (… man öffnet die Autotür nur mit der weiter entfernten Hand, weshalb man sich leicht drehen muss und es entsteht noch vor dem Öffnen das Blickfeld, um einen Radfahrenden rechtzeitig sehen zu können). Diese Handhabung hilft, die Gefahr des Dooring zu minimieren. Gleichzeitig müssen Radwege mit ausreichendem Abstand zu parkenden Fahrzeugen versehen werden, um den Radfahrenden mehr Sicherheit zu bieten. Dies schützt vor Unfällen durch das Öffnen von Autotüren und schafft eine sicherere Umgebung für Radfahrende. Volt setzt sich dafür ein, dass Radwege sicher gestaltet und das Bewusstsein für die Gefahren im Verkehr, wie das Dooring, durch Aufklärungskampagnen gestärkt wird.
- Sicherheitsabstände bei parkenden Autos:
Die Stadt sollte bei der Planung von Radwegen besonders darauf achten, dass diese ausreichend Abstand zu parkenden Fahrzeugen haben. Dies schützt vor Unfällen durch das Öffnen von Autotüren und schafft eine sicherere Umgebung für Radfahrende. - Hohe Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Radverkehr und motorisiertem Verkehr:
Ein weiteres Risiko für Radfahrende ist der hohe Geschwindigkeitsunterschied zwischen Radverkehr und motorisiertem Verkehr. Dies kann durch die Trennung von Rad- und Autoverkehr gemildert werden. Wo eine Trennung nicht möglich ist, sollten Geschwindigkeitsreduzierungen auf 30 km/h untersucht werden, um die Gefahr von Unfällen zu minimieren, insbesondere in Bereichen mit hohem Radverkehrsaufkommen. Volt unterstützt die Forderung nach Tempo 30 in städtischen Gebieten, insbesondere an gefährlichen Kreuzungen und in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Freizeitstätten. - Kreisverkehr und Beschilderung:
In Duisburg gibt es immer wieder Probleme mit falsch beschilderten Kreisverkehren oder unklaren Verkehrsführungen, die zu Unsicherheiten im Radverkehr führen. Es ist entscheidend, dass die Beschilderung in diesen relevanten Bereichen für Radfahrende klar und verständlich gestaltet wird, um Unfälle zu vermeiden. Volt setzt sich für eine optimierte Verkehrsführung ein, die alle Verkehrsteilnehmer gleichwertig berücksichtigt und die Verkehrszeichen für Radfahrende klar und eindeutig macht.
Fazit:
Volt fordert eine klare Trennung von Fuß- und Radverkehr, um Konflikte zwischen den Verkehrsträgern zu vermeiden. Die Verbesserung der Sicherheit für den Fahrradverkehr in Duisburg erfordert ein Zusammenspiel aus gezielten infrastrukturellen Maßnahmen, Aufklärungskampagnen und der konsequenten Umsetzung der richtigen Verkehrsführung. Volt unterstützt die Vision einer sicheren, effizienten und integrativen Mobilität, bei der Radfahrende, Fußgänger und der motorisierte Verkehr in Einklang miteinander existieren. Dies umfasst nicht nur die schnelle Umsetzung der oben genannten Maßnahmen, sondern auch die kontinuierliche Verbesserung der bestehenden Infrastruktur, die die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt.
10. Die Zahl der im Duisburger Straßenverkehr verunglückten Kinder und Jugendlichen ist im Fünfjahresvergleich deutlich gestiegen (Verkehrsbericht 2023, S. 11 ff.). Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die steigende Zahl der Unfälle zu reduzieren? Wie wollen Sie Schulwege sicherer gestalten und den Trend zum Elterntaxi umkehren?
CDU
Zum einen muss eine nachhaltige Verkehrserziehung durch Eltern, Kita und Schule bei Kindern und Jugendlichen möglichst intensiviert werden. Andererseits muss auch auf Seiten der motorisierten Verkehrsteilnehmer durch stete Aufklärung und Sensibilisierung mehr Bewusstsein für Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr geschaffen werden. Obendrein ist die Verkehrsinfrastruktur weiter zu verbessern, um nicht zuletzt auch die Schulwege sicherer zu machen – markierte Fußgängerüberwege, Verkehrsinseln, Beleuchtung, verkehrsberuhigte Bereiche, Einbahnstraßenregelungen vor Schulen. Zudem ist eine entsprechende Verkehrsüberwachung zu intensivieren, gerade im Bereich von Kitas und Schulen. Schülerlotsen und Schulwegpatenschaften sind obendrein zu fördern.
Grüne
Zum einen durch eine Ausweitung von Tempo 30, sicheren Straßenquerungen und Schulweghelfer. Zum anderen durch ein Schulweg-Konzept, das für jede Schule konkrete Gefahrenstellen untersucht und behebt. Zusätzlich sollte an jeder Schule die Einführung einer Schulstraße (temporäre Sperrung für KFZ-Verkehr zu Bring- und Abholzeiten) geprüft und wo möglich umgesetzt werden.
Junges Duisburg
Die steigende Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern und Jugendlichen in Duisburg ist alarmierend. Junges Duisburg setzt sich daher für eine gezielte Verbesserung der Schulwegsicherheit ein. Unsere Maßnahmen umfassen:
- Mehr Tempo-30-Zonen vor Schulen, Kitas und stark frequentierten Schulwegen.
- Zusätzliche Fußgängerüberwege und Ampelschaltungen, die auf die Bedürfnisse von Kindern angepasst sind.
- Bessere Schulwegplanung durch Markierung sicherer Routen und bauliche Anpassungen an Gefahrenstellen.
- Schulweghelfer-Programme und verstärkte Aufklärung über sicheres Verhalten im Straßenverkehr.
Zum Thema Elterntaxis: Unser Ziel ist es, möglichst viele Kinder zu ermutigen, den Schulweg sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Gleichzeitig erkennen wir an, dass Elterntaxis nicht vollständig vermeidbar sind. Deshalb setzen wir uns für sichere und gut organisierte Elternhaltestellen ein, um gefährliches Halten in zweiter Reihe oder direkt vor Schultoren zu vermeiden. Diese Haltestellen sollen so gestaltet sein, dass sie einen reibungslosen und sicheren Ausstieg ermöglichen, ohne den Verkehrsfluss zu behindern.
Linke
Eine gute Maßnahme wäre auch hier eine Reduzierung der Geschwindigkeit des MIV, wie es die neue StVO hergibt. Bei Tempo 30 steht ein Fahrzeug bereits an dem Punkt, wo bei Tempo 50 erst der Reaktionsweg endet, also noch die vollen 50 km/h gefahren werden. https://de.statista.com/infografik/25665/anhalteweg-eines-pkw/
Außerdem müssen Schulwege sicher gestaltet werden und das Chaos durch die Elterntaxen durch bauliche und ordnungsrechtliche Maßnahmen unterbunden werden. Es sollen für alle Schulen Schulwegpläne erstellt und an die Schüler bzw. Eltern ausgegeben werden.
SPD
Im Austausch mit den Betroffenen werden wir uns dafür einsetzen, dass dort, wo es sinnvoll und möglich ist, durch Maßnahmen wie Tempo-30-Zonen oder Einbahnstraßen der Schulweg sicherer gestaltet wird. Auch neue rechtliche Möglichkeiten, wie den Schulstraßenerlass des Landes, wollen wir in unsere Planungen einbeziehen.
In den Ausschüssen für Schule sowie für Stadtentwicklung und Verkehr ist auf unsere Initiative hin beschlossen werden, dass die Verwaltung ein Konzept erstellen soll, wie die Verkehrssicherheit von Schulwegen optimiert wird.
Dafür soll eine eingehende Bewertung der aktuellen Verkehrssituation auf den Schulwegen erfolgen, unter Berücksichtigung von Gefahrenpunkten wie stark befahrenen Straßen, fehlenden Fußgängerüberwegen oder sonstiger Querungsmöglichkeiten sowie unzureichender Beleuchtung.
Außerdem sollen Schulen, Elternvertretungen und die Schülerschaft selbst in den Planungsprozess einbezogen werden, um ihre Bedürfnisse und Anliegen zu berücksichtigen und eine ganzheitliche Lösung zu erarbeiten.
Natürlich gilt es hierbei auch an die Eltern zu appellieren, um zu einer Vermeidung von Elterntaxen und dadurch auch zu einer Entlastung der Verkehrs- und Gefahrensituation vor den Schulen zu erlangen.
Volt
Die steigende Zahl der Unfälle von Kindern und Jugendlichen im Duisburger Straßenverkehr ist alarmierend und erfordert dringende Maßnahmen. Um diesen Trend zu stoppen und die Sicherheit von Kindern, insbesondere auf Schulwegen, zu gewährleisten, setzt sich Volt für eine Reihe von Maßnahmen ein, die die Mobilität sicherer und nachhaltiger gestalten.
Maßnahmen zur Reduzierung von Unfällen und Verbesserung der Schulwegsicherheit:
- Einrichtung von Tempo 30 Zonen an Schulen und Schulwegen:
Volt fordert die sofortige Einführung von Tempo 30 Zonen in unmittelbarer Nähe von Schulen, Kindergärten und Freizeitstätten. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h reduziert das Risiko von Unfällen erheblich und trägt dazu bei, dass Fußgänger und Radfahrer sicherer unterwegs sind. Dies betrifft insbesondere stark frequentierte Schulwege und Orte, an denen sich viele Kinder aufhalten, auch Abseits von Schulstätten. Tempo 30 Zonen sind ein zentrales Element der Vision von Volt für sichere Städte und ein wesentlicher Bestandteil der Forderungen des ADFC und VCD für eine kinderfreundliche Verkehrspolitik. - Fahrradbusse:
Volt setzt sich dafür ein, dass Fahrradbussysteme (Fahrradpendelbusse für Kinder) insbesondere in dicht besiedelten Gebieten und in der Nähe von Schulen eingeführt werden. Diese Fahrradbusse bieten eine sichere und nachhaltige Möglichkeit für Kinder, zur Schule zu gelangen, ohne auf das Elterntaxi angewiesen zu sein. Sie fördern nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Bewusstsein für umweltfreundliche Verkehrsmittel. Fahrradbusse als eine innovative Lösung zur Förderung des Radverkehrs, auch im schulischen Kontext, um den Elterntaxi-Trend zu verringern und gleichzeitig den CO2- Ausstoß zu senken. - Umleitung des Schwerverkehrs zu Hauptverkehrszeiten: Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Umleitung von Lkw-Verkehr während der Hauptverkehrszeiten, insbesondere zu Schulbeginn und nach Schulschluss. Gerade Lkw und Lieferfahrzeuge stellen eine Gefahr für Kinder dar, wenn sie auf Schulwegen verkehren. Die Verlagerung des Lkw-Verkehrs aus Bereichen, in denen sich Kinder aufhalten, auf Hauptverkehrsstraßen wird die Gefahr von Unfällen reduzieren. Volt fordert eine verkehrslenkende Planung, die den Schwerverkehr nicht durch Wohngebiete oder in die Nähe von Schulen leitet, um die Sicherheit der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu gewährleisten.
- Kontrollierte Überwege bei gefährlichen Kreuzungen:
An besonders gefährlichen Kreuzungen und Übergängen sollten mit Personal kontrollierte Überwege eingerichtet werden. Erwachsene, wie zum Beispiel Verkehrsposten oder geschulte Helfer*innen, können hier die Schüler*innen beim Überqueren der Straße unterstützen und dafür sorgen, dass keine Gefahr durch den motorisierten Verkehr besteht. Dies bietet nicht nur eine höhere Sicherheit, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und sorgt für eine sichtbare Präsenz. Die Förderung von sicheren Überwegen an wichtigen Schulstandorten und die Einführung von Personen zur Unterstützung von Fußgängern sind notwendig, um den Schulweg so sicher wie möglich zu gestalten. - Aufklärung und Förderung der sicheren Teilnahme am Straßenverkehr:
Neben infrastrukturellen Maßnahmen ist es wichtig, dass sowohl Kinder als auch Eltern umfassend über die Risiken im Straßenverkehr aufgeklärt werden. Schulen und Kindergärten sollten in Zusammenarbeit mit der Stadt regelmäßig Schulungen und Verkehrsunterricht mit und ohne Rad anbieten, um das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu fördern. Volt setzt auf eine ganzheitliche Aufklärung über Verkehrssicherheit, auch durch regelmäßige Programme in Schulen und durch die Förderung von sicheren Verkehrsverhalten.
Umkehr des Trends zum Elterntaxi:
Um den Trend zum Elterntaxi zu stoppen und die Kinder wieder mehr zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu bringen, ist es wichtig, praktische und sichere Alternativen anzubieten. Volt unterstützt daher die Förderung von Fahrradbuslinien und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, um eine einfache und sichere Mobilität ohne Auto zu ermöglichen. Zusätzlich soll durch die Einrichtung von sicheren Schulradwegen und sicheren Fußwegen den Eltern die Sorge genommen werden, dass ihre Kinder Gefahr laufen, im Verkehr zu verunglücken. Der Ausbau der Schulwegeinfrastruktur und die Bereitstellung sicherer Alternativen wie Fahrradbusse und sichere Schulwege helfen dabei, den Elterntaxi-Trend zu verringern und gleichzeitig eine nachhaltige und gesunde Mobilität zu fördern.
Fazit:
Die steigende Zahl der Unfälle von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr erfordert eine entschlossene Reaktion. Volt setzt auf eine Kombination aus Tempo 30 Zonen, Fahrradbus-Lösungen, Lkw-Umleitungen, kontrollierten Überwegen und Aufklärung. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Sicherheit der Kinder auf ihren Schulwegen erhöhen, sondern auch den Trend zum Elterntaxi umkehren und langfristig eine nachhaltigere und sicherere Mobilität in Duisburg fördern.
11. Was wird Ihre Partei in den einzelnen Bezirken tun, um den Fußverkehr, auch für Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen, sicherer zu machen? (Es fehlen z.B. Querungshilfen, vor allem an stark befahrenen Straßen.) Wie werden Sie das Problem des Gehwegparkens angehen, wodurch dem Fußverkehr in vielen Fällen der erforderliche Platz genommen wird? Haben Sie eine Übersicht, an welchen Stellen die gesetzlich vorgeschriebene Mindestbreite für Fußgänger unterschritten wird?
CDU
Um den Fußverkehr in Duisburg, insbesondere für Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen, sicherer zu gestalten, muss der Ausbau von geeigneten Querungshilfen vorangetrieben werden, nicht zuletzt im Bereich von Schulen. Auch muss der Barrierefreiheit von Fußwegen besondere Aufmerksamkeit beigemessen werden, ebenso der Einrichtung von taktilen Leitsystemen für Sehbehinderte, nicht zuletzt auch an Haltestellen. Für den behindertengerechten Ausbau von Haltestellen ist die städtische Fördermittelakquise zu verbessern und auch der Einbezug der Interessensverbände von Menschen mit Behinderungen zu stärken.
Dem Problem des Gehwegparkens muss einerseits mit erhöhten Kontrollen begegnet werden und andererseits durch Schaffung von alternativen Parkplätzen im Wohnumfeld, die keine Behinderungen mit sich bringen. Bei Neuanlage von Gehwegen sollten diese nach Möglichkeit breiter ausgeführt werden, damit trotz hüftigen Parkens von PKW die Mindestbreite zur Verfügung steht.
Eine Übersicht, an welchen Stellen die gesetzliche Mindestbreite für Fußgängerwege in Duisburg unterschritten wird, liegt uns nicht vor.
Grüne
Wir wollen eine Fußverkehrsstrategie und eine*n eigene*n Beauftragte*n bei der Stadtverwaltung für den Fußverkehr. Gehwege müssen barrierefrei und breit genug sein. Geh- und Radwege-Parken wollen wir mit mehr Kontrollen und wo nötig Umbauten begegnen. Wir werden sukzessive das bislang erlaubte Gehweg-Parken einschränken, wo durch die parkenden KFZ der Gehweg mit weniger als 1,5 m Breite für dem Fußverkehr frei bleibt.
Junges Duisburg
- Mehr Querungshilfen für Fußgänger.
- Aufklärungskampagnen und strengere Ahndung von Gehwegparken.
- Bessere Beleuchtung und barrierefreie Gestaltung der Gehwege.
Uns liegt keine Übersicht von Stellen vor, an denen die gesetzliche Mindestbreite auf Gehwegen unterschritten wird. Wir haben uns an einzelnen Stellen, bereits für Lösungen eingesetzt.
Linke
Wir werden stadtweit und in allen Bezirken die Verwaltung auffordern, dem Fußverkehr und dem Aufenthalt im öffentlichen Raum Vorrang vor dem Abstellen privater Autos im öffentlichen Raum einzuräumen. Eine Mindestbreite auf Gehwegen muss eine Begegnung von Rollstuhl und Kinderwagen ermöglichen, aber auch den Platz für eine einen Rollstuhl begleitende Person bieten. Außerdem sehen wir den öffentlichen Raum auch als Begegnungsfläche für die Menschen. Das bisher wegen erhöhtem Parkdruck oftmals geduldete illegale und oftmals sogar angeordnete legale Gehwegparken muss überall dort unterbunden werden, wo die Flächen dafür nicht ausreichen. Langfristig sollen in Stadtgebieten mit fehlendem Parkraum durch öffentliche oder private Träger (gebührenpflichtige) Quartiersgaragen errichtet werden. Eine Übersicht über alle Straßen, auf denen dem Fußverkehr heute zu wenig Platz bleibt, haben wir leider nicht. Vor allem an Kreuzungen und Einmündungen muss das Parken (auch am Straßenrand) unterbunden werden, damit Fußgänger gesehen werden und sicher die Fahrbahn queren können. Auf stark befahrenen Straßen sind in angemessenem Abstand Querungshilfen (Gehwegnasen, Mittelinseln, Fußgängerüberwege, Lichtsignalanlagen) eingerichtet werden, um Umwege für Fußgänger:innen zu vermeiden.
SPD
Wir setzen unser Engagement für die Fußgängerinnen und Fußgänger, gerade für Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen, fort. Wir überprüfen und verbessern die Querungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger an wichtigen Straßen in den Bezirken. Wir bauen die Barrierefreiheit für Fußgängerinnen und Fußgänger weiterhin konsequent aus. Und die Aufenthaltsqualität für Fußgängerinnen und Fußgänger bleibt bei der Neugestaltung von Straßen und städtischen Quartieren eines der wichtigen Kriterien.
Wo Gehwegparken die Fußgänger- und innen sowie Radfahrer- und innen belästigt oder gar deren Verkehrssicherheit gefährdet, setzen wir uns dafür ein, dass das Gehwegparken gegebenenfalls durch Halteverbote verboten wird.
Volt
Volt setzt sich mit Nachdruck für die Verbesserung der Fußgängerinfrastruktur in Duisburg ein, insbesondere für Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit der Fußgänger, sondern auch um eine nachhaltig angelegte Mobilitätspolitik, die den Fußverkehr fördert und gleichzeitig den Auto- und Lkw-Verkehr in den Hintergrund stellt, um den „Modal Split 25-25-25-25“ zu erhalten. Darüber hinaus sollten die bereits vorhandenen Geodaten über alle Fußwege in Duisburg allen Einwohner*innen zur Verfügung stehen, damit der zukünftige Mehrbedarf und sinnvolle Wegführungen einfordert werden können.
Sicherer Fußverkehr in allen Stadtteilen
- Mehr Querungshilfen und Barrierefreiheit:
Volt fordert die Einrichtung von mehr Querungshilfen, insbesondere an stark befahrenen Straßen und Kreuzungen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Sicherheit von Fußgängern zu erhöhen, insbesondere in Bereichen, in denen Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen auf den Straßen unterwegs sind. In Übereinstimmung mit den Forderungen des ADFC und VCD Duisburg soll die Barrierefreiheit verbessert werden, sodass Fußgänger*innen unabhängig von ihrer Mobilität sich sicher und ohne Umwege durch die Stadt bewegen können. Die Schaffung von barrierefreien Gehwegen und sicheren Überquerungsmöglichkeiten, insbesondere an gefährlichen Stellen und stark befahrenen Straßen, ist ein zentrales Anliegen von Volt. Der Umbau von barrierefreien Gehwegen in direkte und kurze Zuwege, der Ausbau von Rampenzugang und die Anpassung von Ampelschaltungen für Menschen mit Behinderungen gehören hier zu den ersten Maßnahmen. - Gehwegparken konsequent ansprechen:
Gehwegparken ist in vielen Städten, so auch in Duisburg, ein großes Problem, da es den notwendigen Platz für den Fußverkehr stark einschränkt. Volt setzt sich dafür ein, dass das Parken mit zwei Reifen auf dem Gehweg konsequent überprüft und bestraft wird. In vielen Fällen sorgt Gehwegparken dafür, dass Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen oder mit Kinderwagen auf die Straße ausweichen müssen. Langfristig soll eine Abkehr vom Gehwegparken erfolgen, durch stärkere Kontrollen durch die Ordnungsämter und die konsequente Ahndung solcher Verstöße. Meldeportale könnten dabei als Werkzeug dienen, um problematische Parkvorgänge schnell und einfach der Stadtverwaltung zu melden. Kurzfristige Maßnahme: Das Meldeportal für falsch parkende Fahrzeuge sollte in Duisburg beworben werden, um Einwohner*innen die Möglichkeit zu geben, Probleme direkt zu melden. Gleichzeitig könnte eine intensivere Kontrolle durch das Ordnungsamt stattfinden. Eine langfristige Strategie, um das Gehwegparken zu reduzieren, ist die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt. - Verkehrsführung und weniger Autos in der Stadt:
Volt fordert eine umweltfreundliche Verkehrsplanung, die die Alternativen zum Autoverkehr verstärkt und somit eine echte Freiheit der Entscheidung dem Verkehrsteilnehmenden überlässt. Ein Modell aus Städten wie London oder Paris, die durch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und verbesserte Verkehrsführung attraktive Innen- und Stadtteilbereiche erreicht haben, soll auch Ziel in Duisburg sein. Die zielorientierte Förderung des Fuß- und Radverkehrs sorgt für weniger Autoverkehr auf diesen Strecken. Eine stetige Messung und Anpassung von Bedarfsstrecken kann zum erfolgreichen Modal Split 25-25-25-25“ führen und ein stärkeres Engagement für den Ausbau von Radwegen und des ÖPNV-Netzes im Rhein-Ruhrgebiet fördern. Das Auto wird somit auch in Duisburg für viele Menschen nicht mehr die bevorzugte Wahl sein. Weniger Autos in der Stadt führen zu weniger Parken und damit zu mehr Platz für Fußgänger*innen, die die Innenstadtangebote stressfreier genießen können. - Förderung von städtischen Räumen für Jugendliche: Ein weiteres zentrales Anliegen von Volt ist es, Jugendlichen eine eigene Mobilität und eigene Freiräume zu ermöglichen. In vielen städtischen Bereichen fehlt es Jugendlichen an Rückzugsmöglichkeiten, wodurch sie verstärkt in Autos flüchten. Die Förderung von Jugendzentren und Freizeiteinrichtungen kann als eine Maßnahme dienen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und gleichzeitig die soziale Integration zu stärken. Die Bereitstellung von Freiräumen und Treffpunkten für Jugendliche, die einen sicheren und geschützten Raum bieten, sollte ein fester Bestandteil der städtischen Planung sein. Die Förderung solcher Einrichtungen trägt zur Innenstadtattraktivität sowie zu einer nachhaltigeren Mobilitätskultur bei, aber auch zu einem besseren Miteinander.
- Mindestbreiten für Gehwege:
Volt fordert die Veröffentlichung einer Übersicht über die Gehwege in Duisburg, an denen die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbreiten für Fußwege unterschritten werden. In vielen Bereichen sind Gehwege zu schmal oder durch Parkende Fahrzeuge blockiert. Diese Stellen sollen ermittelt und nach priorisierten Maßstäben umgebaut werden, sodass alle Fußgänger genügend Platz haben und auch Menschen mit Beeinträchtigungen den Gehweg sicher und problemlos nutzen können. Erforderlich ist die regelmäßige Erhebung und Kartierung von Problemstellen sowie deren zügige Umgestaltung im Einklang mit den bestehenden Vorgaben der Straßenverkehrsordnung und weiteren gesetzlichen Regelungen und Verordnungen.
Fazit:
Volt setzt sich für eine ganzheitliche, sichere und barrierefreie Fußgängerinfrastruktur in Duisburg ein. Durch mehr Querungshilfen, den Abbau des Gehwegparkens, den Ausbau alternativer Verkehrsinfrastrukturen und die Förderung von Jugendzentren in der Innenstadt kann eine sicherere und lebenswertere Stadt für alle Einwohner*innen geschaffen werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Verbesserung der Lebensqualität für Kinder, Eltern und Menschen mit Beeinträchtigungen, die durch die genannten Maßnahmen sicherer und selbstbestimmter unterwegs sein können.