Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Duisburg e. V.

Nach Unfallhäufung: Wir fordern sichere Wege für Kinder und Jugendliche

ADFC Duisburg und KIDICAL MASS-Bündnis fordern Maßnahmen für sichere Wege für Kinder und Jugendliche

In dieser Woche gab es laut Medienberichten drei Unfälle, bei denen Kinder von Autofahrenden angefahren wurden. Zwei der Unfälle ereigneten sich auf dem Schulweg der Kinder. Bei einem Unfall in Buchholz wurde ein zehnjähriges Kind laut Polizei bei dem Überqueren einer Straße erfasst und schwer verletzt. Bei einem Unfall in der Duisburger Innenstadt wurde ein achtjähriges Kind angefahren, weil der Autofahrer laut Zeugenaussagen eine rote Ampel missachtet hatte.

Laut polizeilichem Verkehrsbericht für Duisburg waren im Jahr 2023 knapp ein Viertel (23%) der Opfer von Verkehrsunfällen Kinder und Jugendliche. Von den Kindern verunglückten 43 % zu Fuß und 24 % auf dem Rad. Die Zahl der im Duisburger Straßenverkehr verunglückten Kinder und Jugendliche ist im Fünf-Jahres-Vergleich deutlich gestiegen: Um 25 % bei Kindern und 69 % bei Jugendlichen.

Forderung nach Rundem Tisch und Aktionsplan

Der ADFC Duisburg beobachtet die Meldungen verunglückter Kinder mit Sorge. Lara Schartau-Engelking: „Aus Gesprächen mit Eltern und Lehrer:innen wissen wir um den Bedarf nach sicheren Wegen für Kinder zu Fuß und mit dem Rad, sei es zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten. Wir brauchen in Duisburg einen Aktionsplan 'Sichere Wege für Kinder und Jugendliche'. Der Abschlussbericht zum Mobilitätskonzept geht nicht auf Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr ein. Aus unserer Sicht muss hier nachgebessert werden. Das Straßenverkehrsgesetz erlaubt inzwischen weitaus mehr Maßnahmen der Verkehrsberuhigung, ebenso gibt es Gestaltungsmöglichkeiten wie Schulstraßen und Fahrradstraßenzonen. Diese Spielräume müssen in Duisburg ausgeschöpft werden. Keine Schule kann das alleine stemmen, daher regen wir einen Runden Tisch an, der alle relevanten Akteure an einen Tisch bringt und einen Aktionsplan erarbeitet.“

Unfallstelle in der Duisburger Innenstadt bekannt als Gefahrenstelle

Für die Unfallstelle in der Duisburger Innenstadt an der Ecke Musfeldstraße liegt bereits ein konkreter Vorschlag aus der Zivilgesellschaft vor. Der ADFC Duisburg und Initiativen wie die KIDICAL MASS treiben in Absprache mit betroffenen Schulen derzeit ein Konzept von sicheren Fahrradrouten in Hochfeld mit Verbindung ins Dellviertel voran. Wolfgang Dewald, Mitinitiator der KIDICAL MASS in Duisburg: "Mit unserer Kinderfahrraddemo haben wir noch im September für die Einrichtung von zwei, auf die Bedarfe des Fuß- und Radverkehrs ausgerichtete Routen durch Hochfeld demonstriert. Wir fordern als KIDICAL MASS sichere Routen, die wesentliche Aufenthaltsorte von Kindern und Jugendlichen mit besonderer Berücksichtigung der Schulwege verbinden. Für zu Fuß gehende Kinder und Jugendliche müssen entsprechende Querungsmöglichkeiten wie Zebrastreifen geschaffen werden."

Der Vorschlag der Fahrradrouten für Hochfeld wird derzeit im Kommunalen Entwicklungsbeirat für Mobilität in Hochfeld beraten und liegt auch dem Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement vor.


https://duisburg.adfc.de/pressemitteilung/nach-unfallhaeufung-wir-fordern-sichere-wege-fuer-kinder-und-jugendliche

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