Der ADFC nimmt Stellung zur Berichterstattung der WAZ über die der Bezirksvertretung vorgelegten Verkehrsplanungen zu Sechs-Seen-Wedau. Christian Engelking, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Duisburg, kommentiert: „Ohne die Pläne im Detail zu kennen, widersprechen die im Bericht genannten Planungen dem oft von der Stadt propagierten Anspruch, gerade in Neubaugebieten den Radverkehr von Beginn an mitzudenken und so trotz knapper Kassen zukunftsfähige Infrastruktur in Duisburg zu schaffen. Wo die versprochene Radschnellverbindung Richtung Düsseldorf in diesen Planungen Berücksichtigung finden soll, erschließt sich uns auch nicht. Diese Verbindung darf nicht auch, wie schon der RS 1 in Duisburg, scheitern. Selbst für Duisburger Verhältnisse, wo man als ADFC dachte, schon alles erlebt zu haben, sind diese Nachrichten verstörend. Das ist muffigste Stadt- und Verkehrspolitik der Siebziger.

Aus der Presse entnehmen wir, dass die Stadt nun gegen die Windmühlen kämpfen will, die sie selbst geschaffen hat, indem sie die offensichtlich aus der Zeit gefallenen Pläne der Deutschen Bahn beim Kauf des Geländes mit übernommen hat. Bei allen Entwicklungen der letzten Jahre sehen wir, dass sie diesen Kampf mit dem derzeitigen Budget und Personal nur verlieren kann. Wir brauchen JETZT eine entschlossene Führung, die das Thema zur Chefsache erklärt, Duisburg endlich ins 21. Jahrhundert führt und konsequent die Schritte zu einer lebenswerten, nachhaltig mobilen Stadt geht."

Andernfalls schlägt der ADFC vor, "Sechs-Seen-Wedau" in "Viel-Verkehr-Wedau" umzubenennen, in dem Kinder von Elterntaxis zu Schule und Freizeit gebracht werden und die Anwohnenden frische Luft und Ruhe nur bei der Fahrt in der Seilbahn ergattern, so sie denn kommt.