ADFC fordert Vollgas für die Verkehrswende
“Wir brauchen Entscheidungen und Investitionen für einen klimafreundlichen Mobilitätsmix”
Ein Bündnis von Klimagruppen, Gewerkschaften, Parteien und Verkehrsverbänden, darunter der ADFC Duisburg, wird am Mittwoch (09.10.2024) anlässlich der in Duisburg stattfindenden Verkehrsministerkonferenz lautstark die Verkehrswende einfordern.
Christian Engelking, Verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Duisburg dazu: „Bundesbahn: Desolat, Bus- und Bahnnetz: löchrig, Fahrradwege: vielfach nicht existent - wir fordern Bundes- und Landespolitiker:innen auf, endlich die zukunftsweisenden Entscheidungen und Investitonen für die Verkehrswende zu treffen. Die Verkehrsminister:innen, allen voran Bundesverkehrsminister Volker Wissing, verwalten in Deutschland den Niedergang unserer Infrastrukturen und halten an alten Strukturen des motorisierten Individualverkehrs fest, statt notwendige Schritte hin zu einem klimafreundlichen Mobilitätsmix zu gehen. Wir Bürger:innen sind bereit, mehr mit dem Zug zu fahren, mehr Bus und Bahn zu nutzen und uns häufiger aufs Rad zu schwingen, wenn die Angebote und Voraussetzungen stimmen. Die derzeitige Verkehrspolitik verhindert, dass wir unseren Beitrag für ein lebenswertes Deutschland und für künftige Generationen leisten können.”
Der Verkehrssektor ist in Deutschland für 20% des CO2 Ausstoßes verantwortlich und seit 1990 um ein Viertel gestiegen. Geplant ist ein Verringerung um 37% bis 2030, u.a. durch Veränderung des Mobilitätsmixes hin zu mehr Fahrradverkehr. Faktisch wurde das Budget zur Förderung des Radverkehrs im Bundeshaushalt jedoch allein für dieses Jahr um 200 Mio. Euro gekürzt - das ist mehr als ein Drittel. Im Vergleich: Der Automobilverkehr wird laut Umweltbundesamt mit 17 Mrd. Euro gefördert.
„Von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer fordern wir, endlich Tempo bei der Einrichtung der groß angekündigten Radschnellwege zu machen. Auch zehn Jahre nach Planungsbeginn ist von diesen mittlerweile ‘Radschleichwege’ genannten Routen vielerorts nichts zu sehen.”
Die Mahnwache vor dem Tagungshotel an der Landfermannstraße beginnt am Mittwoch um 9 Uhr.An diesem Tag richtet sich breiter Protest gegen die Vorhaben der Verkehrsminister*innen. Vormittags werden sich diverse Akteure vor den Gebäuden der Konferenz sammeln und dort Veranstaltungen abhalten. Aufgerufen haben Fridays for Future, EVG, ADFC, Der Paritätische NRW, BUND NRW, VCD, Campact, das OAT, die Klimaliste sowie die Parents for Future. Am Abend lädt Fridays for Future zudem zum Zukunfts-Rave vor dem Mercure-Hotel ein.